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  Projekt
"Apeiron"

Paul Delvaux, Das Geheimnis der Frau, Kunsthalle Bielefeld, 22.10.2006.-21.1.2007
Performance 22.11.2006

         
         

Concept
Das Gemälde "Spitzenprozession" Paul Delvaux von 1936 ist ein Bild, das viele Fragen aufwirft. Wer sind diese Frauen, deren Rücken zu sehen ist? Wohin laufen sie? Der Weg ist lang und das Bild wirkt auf den ersten Blick unheimlich und beängstigend. Das Bild enthält viele Rätsel und Unbestimmtheiten. Mit Hilfe von akustischen Mitteln und durch die Performance läßt die Künstlerin diesen Eindruck lebendig werden. Die beängstigende Szenerie des Gemäldes soll teilweise in die Realität umgesetzt werden. So wird das Gemälde im dunklen Raum über einen Beamer großformatig an die Wand projiziert. Mit Absicht wird das Gemälde minimalistisch in s/w abgebildet sein. Des Weiteren ist das Bild verändert: Die Frau im Bildvordergrund ist herausgenommen, so das der gerade Weg zum Triumphbogen frei ist. Indem die Künstlerin in slow motion auf das Bild zuschreitet, wird sie die herausgenommene Person im Bildmittelpunkt bei Ankunft an der Projektion ersetzen. Die Performance wird von der Musik aus Stanly Kubrik´s Film 2001 a space odyssey / Lux Aeterna begleitet. Dieses Stück des Komponisten György Ligetis ist zum größten Teil von Frauenchören dominiert, die unterschwellig zu schreien scheinen und damit eine unheimliche, unendlich weite und beängstigende Atmosphäre schaffen. Die Frauenchöre beziehen sich unmittelbar auf die Frauen im Gemälde. Die Musik (7 Minuten) wird immer wiederholt, so das nicht nur durch das langsame Hinschreiten, sondern auch durch die Musik der lange Weg verdeutlicht wird. Die Bedeutung der Prozession wird so verstärkt. Die ganze Szene soll den Betrachter in die Traumwelt Delvaux´s entführen, in der neben den Frauenansichten die Eisenbahn eine große Bedeutung spielt. Alle 7 Minuten hört man den Klang eines rasenden Zuges, der durch den Raum zu fahren scheint und die Projektion kurz verdunkelt. Die Öllampe welche die Künstlerin trägt, bezieht sich auf die Raumarchtitektur der Kunsthalle Bielefeld. An einer Seitenwand hängt das Gemälde lux mundi, auf dem man 9 Jungfrauen sieht, die mit Öllampen nach links aus dem gedachten Bildrand laufen. Die Künstlerin übernimmt die gedachte Wegstrecke und setzt sie in Realität um. Somit schafft die Künstlerin mehrere Beziehungen zu Paul Delvaux´s Bildern.

Equipment
Beamer, DVD PLayer, Soundanlage, mehrere Spotlights, Öllampe, Spitzenkleid

Dauer
1 Stunde

Vorlage
Videostills von Daniel Neugebauer