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  Projekt
"Evolution"

12th SoToDo Performance Art Congress, "Münster und Frauen", 28.6-13.7.2005 in Münster

         
         

Concept
In der Performance “Evolution” sieht der Betrachter einen roten Teppich (10m L x 1m B), der zum Hafensteg führt. Die Künstlerin betritt mit ihrem Abendkleid (Cocktailkleid) diesen Teppich. Sie nimmt ein Seil vom Boden auf, das bis ins Wasser reicht und zieht an ihm, bis am anderen Ende ein großer Fisch aus dem Wasser auftaucht. Sie zieht mit aller Kraft, bis der Fisch aus dem Wasser gezogen ist. Sie zieht den Fisch hinter sich her bis zur Mitte des Teppichs. Sie nimmt ein Küchenmesser aus ihrer Handtasche, und schlitzt den Fisch auf. Sie holt all den Dreck heraus, den der Hafen mit sich bringt. Der Fisch ist eine Attrappe. Ein künstlicher Fisch, wie der künstlich angelegte Hafen am Dortmunder Ems Kanal als Produkt menschlicher Evolution. Evolution ist ein spezifischer Prozess, der Bestehendes einem ständigen Wandel unterwirft. In diesem Sinne hat der Mensch die Rolle als Agent der Evolution angenommen, seine Umwelt zu verändern, zu evolutionieren und dabei den Kontext des Natürlichen zu verlassen. Das Verhältnis von Künstlichkeit und Natürlichkeit wird thematiesiert. Die Künstlerin verbindet verschiedene Aspekte auf absurde Weise miteinander: Sie imitiert in ihrer Abendgraderobe auf dem roten Teppich eine Art ´Star´. Sie verrichtet dann aber eine Aufgabe aus dem Schifffahrtsmilieu, die ihrer Rolle nicht Gerecht wird. Die Künstlichkeit der gesamten Situation strahlt auf die Rolle der Künstlerin selbst aus und offenbart ihre artifizielle Funktion und ihren Anspruch, mit ihrer Rolle identisch zu sein.

Equipment
10 m roter Teppich; Abendkleid, Küchenmesser, Künstlicher Fisch; Seil

Dauer
20 Minuten

Vorlage
Kamera: Andreas Dammertz