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  Projekt
"Kleiderschrank im wörtlichen Sinne"

Zur Ausstellung 'Gestrandet' Odeonsplatz München 2000

         

Concept
Ein Kleiderschrank steht im Mittelpunkt der Performance. Er ist meiner Wohnung entnommen und hier im Ausstellungsraum aufgestellt. Der überfüllte Kleiderschrank ist mit Hemden, T-Shirts, Hosen und Kleidern bestückt. Alles was darin ist, wird ausgepackt und auf dem Boden angeordnet. Nun werden der Reihe nach alle Kleidungsstücke übereinander angezogen, bis nichts mehr auf dem Boden liegt. Die übereinandergezogenen Teile wirken zum Schluß auf meinem Körper wie ein Kleidersack. Ich übernehme (Transformation) damit die Funktion des Kleiderschrankes und bin sozusagen der Kleiderschrank selbst, da ich alle Kleidungsstücke trage.
 
Ziel der Performance ist es zum einem den Körper zum Inbegriff eines Kulturmonomentes umzugestalten. Durch diesen Perspektivwechsel soll in der Sprache der Kunst der lebendige Körper mit allen Kleidungsstücken in eine unförmige versteinerte Kultur-Statue übersetzt werden. In einem weitergehenden Sinne soll auf den Konsum hingewiesen werden, der mit der Überfülle von Kleidern demonstriert wird. Die Kultur überformt den Menschen, indem sie jedem ein Überangebot an Kulturgütern anbietet und macht aus dem Menschen somit ein Vehikel der Kultur (Transition). Der Kultur-Ballast, der durch die vielzuvielen Kleider symbolisiert wird, wirkt sich auf den Körper wie eine bewegungsbehindernde Last aus. Welche Möglichkeiten hat der Mensch nun noch, sich aus dieser Situation zu befreien?
 
Erläuterung: Der eigene Kleiderschrank steht mitten auf dem Odeonsplatz mit 70 Kleidern, die von der Künstlerin eins nach dem Anderen übereinander angezogen werden.

Dauer
45 min.

Vorlage
Video, Fotos