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  Projekt
"Gaia-Mother Earth "

Performance Installation 2016 - Gruppenausstellung, Mother Tongue, Buskerud Kunstsenter, Drammen, Norway 24.02. - 20.03.2016 Live Performance: Nezaket Ekici 24.2.2016

         
         

Concept
In der christlichen Religion lautet das 6. Gebot: „du sollst nicht töten“. Auch im jüdischen Talmut ist dieses Gebot neben den anderen christlichen Geboten benannt. Ebenso werden die Gebote an verschiedenen Stellen des Koran benannt, aber nicht zusammenhängend. Die 3 großen Religionen Christentum, Judentum und Islam sind im Glauben an den Urvater Abraham vereint, der die Gebote Gottes für die nachfolgenden Menschen festhielt. Die Künstlerin bezieht sich in ihrer Performance-Installation auf die momentane Lage in der Welt, die aus den Fugen geraten zu sein scheint. Sie fragt sich, warum es heute so viel Gewalt gibt. Jeden Tag sterben Menschen aufgrund von terroristischen oder kriegerischen Angriffen. Seien es zwischenstaatliche Konflikte oder Terror Gruppen wie die ISIS, Al Kadida, Boku Haram, Amokläufer etc. Die zunehmende Gewalt ist deutlich spürbar. Besonders der Glaube wird missbraucht, so töten die Islamisten Andersgläubige im Namen Gottes. Anscheinend verliert das 6. Gebot und damit der Wert des Menschseins auch angesichts der nunmehr 7,5 Mrd. Menschen auf der Erde immer mehr an Bedeutung: Töten wird zum Sport. Die Künstlerin benutzt in ihrer Performance-Installation nicht den genauen Wortlaut, sondern eine sinngemäße Wiedergabe, um auf den universellen Charakter der Gebote in allen Religionen hinzuweisen, ohne eine Religion besonders hervorzuheben: „Es ist verboten zu töten – it´s forbidden to kill“. Die Performance Installation „Gaia - Mother Earth“ ist vielschichtig und bearbeitet den Kreislauf des Lebens. Die Erde nimmt in vielen Mythologien als „Gaia“ eine zentrale Rolle ein. Aus ihr entstammt Alles. In sie wird alles zurückgeführt, um so am Kreislauf des Lebens teilzunehmen. So gibt die Erde das Leben und nimmt es mit dem Tod auch wieder auf. Die Erde (Gaia) steht in der Performance-Installation für Leben und Tod zugleich. Der natürliche Kreislauf von Leben und Tod ist durch die viele Gewalt in der heutigen Welt jedoch unterbrochen. Fast 20 % aller Menschen befinden sich permanent im Kriegszustand. Der Satz “it´s forbidden to kill“ verliert seine Bedeutung und beschreibt damit einen unnatürlichen von Gewalt geprägten Verlust an Leben. Installation und Ablauf: Die Installation besteht aus einer Wand- und Boden-Installation. Der Satz „it´s forbidden to kill“ wird aus einem transparenten Schlauch in Schreibschrift an der Wand montiert. In dem 30 Meter langen Schlauch ist eine rote Flüssigkeit enthalten. Auf dem Boden ist Erde aufgehäuft. Die Künstlerin nimmt das Schlauchende des Satzes von der Wand in den Mund und legt sich auf den Erdhaufen. Dann beginnt sie langsam zu saugen, je mehr sie trinkt, desto weniger rote Flüssigkeit verbleibt im Schlauch. Die rote Flüssigkeit symbolisiert nach dem Bibelwort die Teilhabe an Gott: „… nehmet und esset alle davon. … dieser Wein ist das Blut Christi“ - und steht somit hier für das Leben. Je länger die Performance andauert, desto weniger „Blut“ und damit Leben verbleibt im Schlauch. Durch die anstrengende Tätigkeit wird der Atem der Künstlerin schwerer. Mit jedem Atemzug bewegt sich die Flüssigkeit im Schlauch auf und ab. Die Künstlerin liegt auf dem Erdhaufen, mal ist sie unter der Erde, mal sieht man Körperteile, dann steigt sie aus dem Erdhaufen auf, von Erde bedeckt. Die Zuschauer beobachten den Prozess, in dem die Künstlerin die rote Flüssigkeit langsam in sich aufnimmt. Trotz des Schwindens der roten Flüssigkeit im Schlauch bleibt die Schrift durch den transparenten Schlauch immer noch sichtbar. Mit dem Verlust der roten Flüssigkeit verliert der Satz am Ende aber seinen Sinn und wir zu einer Blutleeren Aussage. Die Performance endet wenn die Flüssigkeit entleert ist.

Equipment
Transparenter Schlauch; Flüssigkeit; Nägel ; Erdhaufen; 2 Theater spotlights (eins für die Schrift , eins für den Erdhaufen); Techniker (für die Wand Installation, Boden Installation); Lichttechniker Kameraperson

Dauer
45 min

Vorlage
Kamera: Milimedia- Ivar Mykland Editing: Branka Pavlovic Photo: Savas Boyraz, Brynjar Bjerkem / TrAP Produziert von: Trabsnational Arts Production (TrAP, Stiftelsen 3,14 and Buskerud Kunstsenter, als teil der Gruppenausstellung Mother Tongue, curated by Malin Barth and Brynjar Bjerkem