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  Projekt
"flesh (no pig but pork)"

Performance/Installation "flesh (No Pig but Pork)"Dani hrvatskog performansa ovog tjedna slave svoj 10. rodendan, Varazdin, 5.-8.5.2011

         
         

Concept
Die Künstlerin kniet in einem Fleischhaufen eines frisch geschlachteten Schweines. Aufgrund Ihrer Deutsch-Türkischen Herkunft hat sie über ihre islamische Erziehung erfahren, dass Schweinefleisch schlecht ist, dass man es nicht essen und anfassen darf. In der Performance trägt sie deshalb einen Augenschutz und Gummihandschuhe. Sie hält Fleischbrocken in der Hand und riecht daran. Man hört ihr Riechen und das Ein- und Ausatmen über Mikrophon laut im ganzen Raum. Die Performance wurde erstmals in Kroatien in Varazin aufgeführt. Die kroatische Bevölkerung ist zu über 80% römisch-katholisch und zu fünf Prozent serbisch-orthodox. Muslime bilden die Minderheit mit einem Prozent. Die deutsch-türkische Künstlerin nimmt Bezug auf ihre türkische und muslimische Herkunft. Erstmals in Kroatien hat sie nichts von diesem Land gesehen. Sie bringt ihre eigene Identität mit ins Spiel und macht den Konflikt zwischen den Religionen, Christentum und Islam sichtbar. Der Islam verbietet, wie das Judentum und das frühe Christentum das Essen von Schweinefleisch. Der Koran spricht das Thema an vier Stellen direkt an: (2,173), (5,3), (6,145), (16,115). Die Gründe für die Verbote sind vielfältig und gehen teilweise auf hygienische Bedingungen zurück. Teilweise ist das Verbot irrational, insofern es ausschließlich der Abgrenzung zu Andersgläubigen dient. Die Künstlerin setzt sich mit Schweinefleisch auseinander, um herauszufinden, was so Verboten an Schweinefleisch ist. Die Arbeit nimmt Bezug auf ihre frühere Arbeit „No Pork but Pig“von 2004 , in der sie sich mit einem echten Schwein in einem künstlichen Gehege über mehrere Stunden hinweg angefreundet hat.

Equipment
White Cube , 100 kg, Schweinefleisch, Funkmikrophone, Soundboxen, Theaterspotlight 4 Stück á 1000 Watt, Augenbinde, Gummihandschuhe, Kostüme

Dauer
45 min

Vorlage
Photo by: Tomaselli Edoardo
Schnitt: Branka Pavlovic
Text: Andreas Dammertz